Cookielose Zukunft: Was Marketer jetzt über First-Party-Daten wissen müssen
Das digitale Marketing steht vor einem Paradigmenwechsel. Mit dem angekündigten Ende der Third-Party-Cookies – zunächst durch Safari und Firefox, bald auch durch Google Chrome – verlieren viele Marketer ihr wichtigstes Werkzeug für personalisierte Werbung und Retargeting. Doch das bedeutet nicht das Ende des datengetriebenen Marketings, sondern den Beginn einer neuen Ära: der First-Party-Strategien.
🍪 Was sind Third-Party-Cookies – und warum verschwinden sie?
Third-Party-Cookies sind Tracking-Codes, die von Dritten (z. B. Werbenetzwerken) auf einer Website gesetzt werden. Sie ermöglichen es, Nutzer:innen über verschiedene Seiten hinweg zu verfolgen, um z. B. personalisierte Werbung anzuzeigen oder Besucher:innen erneut anzusprechen.
Warum das Problematisch wurde:
- Geringe Transparenz für Nutzer:innen
- Wachsende Bedenken beim Datenschutz (DSGVO, ePrivacy)
- Technische Blockaden durch Browserhersteller
Google hat angekündigt, ab 2025 den Support für Third-Party-Cookies in Chrome vollständig einzustellen – ein Schritt, der etwa 60 % des globalen Browsermarkts betrifft.
🧭 Shift zu First-Party-Daten: Was heißt das konkret?
First-Party-Daten sind Informationen, die ein Unternehmen direkt von seinen Nutzer:innen sammelt – z. B. über Website-Interaktionen, Anmeldungen, Kundenkonten oder Supportkontakte.
Beispiele für First-Party-Daten:
- Newsletter-Abos
- Kaufhistorie & Warenkörbe
- Website-Klickverhalten (mit Consent)
- CRM-Profile und Kundenservice-Tickets
🔑 Warum First-Party-Daten jetzt so wichtig sind
✅ Datenschutzkonformität: Nutzer:innen geben ihre Daten bewusst an das Unternehmen – mit Zustimmung.
✅ Vertrauen & Transparenz: Kundenbindung statt verdeckter Überwachung.
✅ Eigentum statt Abhängigkeit: Die Daten bleiben beim Unternehmen, nicht bei externen Netzwerken.
✅ Qualität statt Quantität: Weniger, aber relevantere Daten – oft mit höherer Conversion.
🛠 Strategien für Marketer: Was jetzt zu tun ist
Transparente Cookie-Banner, klare Datenschutzhinweise und granulare Einwilligungen stärken Vertrauen und steigern die Datenqualität.
Frag deine Nutzer:innen direkt nach ihren Interessen – z. B. durch Preference Center, Umfragen oder Quizformate.
Diese Tools helfen, Daten aus verschiedenen Quellen zu vereinheitlichen und personalisiert auszuspielen – auch ohne Cookies.
Werbeinhalte werden anhand des Inhalts der besuchten Seite ausgespielt – DSGVO-konform und dennoch effektiv.
Ersetzt clientseitige Cookies durch serverbasierte Prozesse – zuverlässiger, performanter und datenschutzfreundlicher.
Gemeinsame Identitätslösungen können Reichweite erhalten – mit Einwilligung und Transparenz.
📉 Was Marketer verlieren – und was sie gewinnen
| Verlust | Gewinn |
|---|---|
| Retargeting über Websites hinweg | Bessere Kundenbindung über eigene Kanäle |
| Fremddaten für schnelle Reichweite | Tiefere Insights durch direkte Daten |
| Abhängigkeit von AdTech-Diensten | Kontrolle über eigene Datenstrategie |
Fazit: Weniger Tracking, mehr Beziehung
Die cookielose Zukunft ist keine Krise – sondern eine Chance zur Neuausrichtung des Marketings. Wer auf ehrliche, transparente und wertschaffende Datenbeziehungen setzt, wird langfristig gewinnen: mit loyaleren Kund:innen, besserem ROI und einem sauberen Datenschutz-Fundament.
Kurz gesagt:
👉 Weg vom Verfolgen. Hin zum Verstehen.