Skip to main content

Was ist MES? – Manufacturing Execution Systems einfach erklärt

posted by admin

Manufacturing Execution Systems (MES) gelten als das digitale Rückgrat moderner Produktionsprozesse. Sie sorgen dafür, dass aus einem Produktionsplan am Bildschirm ein präziser Ablauf in der Fertigung wird – in Echtzeit, transparent und steuerbar.

Aber was genau ist ein MES? Wie funktioniert es? Und worin liegt der Unterschied zu einem ERP-System?

Flexible content elements

 

Was ist ein MES?

Ein Manufacturing Execution System (MES) ist eine softwarebasierte Lösung, die die operative Ebene der Produktion mit der betriebswirtschaftlichen Planung verbindet. Es erfasst, steuert und überwacht sämtliche Produktionsprozesse in Echtzeit – von der Rohmaterialbereitstellung bis zum fertigen Produkt.

Ziel: Höhere Effizienz, Transparenz und Qualität in der Fertigung durch digitale Echtzeitdaten.

 

Kernfunktionen eines MES:

🔹 Betriebsdatenerfassung (BDE):
Erfassung von Produktionszeiten, Stillständen, Ausschuss, Stückzahlen und Auftragsstatus.

🔹 Maschinendatenerfassung (MDE):
Automatisierte Erfassung von Zuständen und Kennzahlen direkt aus Maschinen und Anlagen.

🔹 Produktionsplanung & -steuerung:
Detaillierte Feinplanung und automatische Anpassung bei Änderungen oder Störungen.

🔹 Qualitätsmanagement:
Integration von Prüfplänen, SPC (Statistical Process Control) und lückenloser Rückverfolgbarkeit.

🔹 Instandhaltungsmanagement:
Geplante Wartung, Fehlerprotokolle und Analyse von Stillstandsursachen.

 

MES vs. ERP – wo liegt der Unterschied?

ERP-System (z. B. SAP, Microsoft Dynamics)MES-System (z. B. HYDRA, MPDV, Siemens Opcenter)
Plant auf UnternehmensebeneSteuert auf Fertigungsebene in Echtzeit
Fokus auf Ressourcen, Kosten, AufträgeFokus auf Maschinen, Prozesse, Qualität
Langfristige Planung (Tage/Wochen)Kurzfristige Steuerung (Minuten/Stunden)
Geringe MaschinennäheHohe Integration in Shopfloor und Maschinen

Fazit: ERP sagt was produziert werden soll, MES sagt wie.

 

Vorteile eines MES:

Transparenz: Jederzeit Überblick über Auftragsfortschritt, Kapazitäten und Auslastung.
Effizienz: Reduktion von Durchlaufzeiten, Stillständen und Ausschuss.
Qualität: Frühzeitige Fehlererkennung, vollständige Rückverfolgbarkeit.
Flexibilität: Schnelle Reaktion auf Auftragsänderungen oder Störungen.
Nachhaltigkeit: Optimierter Ressourceneinsatz durch datenbasierte Entscheidungen.

 

MES & Industrie 4.0 – eine Schlüsseltechnologie

Im Kontext von Industrie 4.0 spielt MES eine zentrale Rolle: Es bildet die Brücke zwischen automatisierter Fertigung, vernetzten Maschinen (IoT) und intelligenter Datenverarbeitung (KI). Nur wer die eigene Produktion digital abbilden und steuern kann, ist langfristig wettbewerbsfähig.

Fazit:
Ein MES ist mehr als eine Software – es ist der digitale Dirigent moderner Produktion. Wer seine Fertigung fit für die Zukunft machen will, kommt an einem intelligenten MES nicht vorbei.

MES Manufacturing